Betroffene von Hautausschlägen und Ekzemen, sogenannte Dermatosen, sind oftmals auch mit Schlafstörungen bestraft. Zu diesem Ergebnis kommen Dermatologen der Berliner Charité, die eine Befragung sowie spezielle Untersuchungen bei 800 Patienten einer Dermatose durchgeführt haben. Zwei Drittel von ihnen gab an, durch den begleitenden Juckreiz schlecht schlafen zu können. Bei bestimmten Hauterkrankungen, wie einer Schuppenflechte oder einer atopischen Dermatitis, scheinen die Patienten außerdem häufig depressiv verstimmt zu sein und unter Angststörungen zu leiden, was ebenfalls zu erheblichen Einschränkungen in der Lebensqualität führt.
Im Ergebnis zeigte sich, dass zum Ende des Tages sowie in der Nacht der lästige Juckreiz eindeutig zunimmt. Über 66 % der Dermatose-Patienten haben dadurch eine messbar schlechtere Schlafqualität. Bei den meisten lag es daran, dass sie schlecht einschlafen beziehungsweise wieder aufwachen konnten. Insbesondere Vorerkrankte, Frauen, Alleinstehende und Arbeitslose waren davon betroffen.
Die Studie führte ebenfalls ans Licht, dass in den meisten Fällen der Juckreiz nicht nur die Schlafstörungen mit sich bringt, sondern verständlicherweise auch die Lebensqualität mindert, die Arbeitsproduktivität reduziert und die Betroffenen im gesamten Alltag träger werden lässt. Neben dem Juckreiz scheint auch die Belastung der Psyche, die durch die Dermatose hervorgerufen wird, ein wichtiger mitverursachender Schlafräuber zu sein, so die Studienverantwortlichen. Abhilfe würde daher nicht nur durch Therapien gegen den Juckreiz geschaffen werden, sondern auch durch begleitende psychotherapeutische Maßnahmen.
Spendler, M. et al.
Sleep disturbance in adult dermatologic patients: A cross-sectional study on prevalence, burden, and associated factors
J Am Acad Dermatol
6/2021
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